07 Déc Karin Klemm
Denn siehe, ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde
aus Jesaja 65
Funktion / Engagement in der Kirche / Land, Bistum…
Hospizseelsorgerin, seit 1991 Seelsorgerin im Bistum Basel
Motivation
Ich glaube GOTT, die Menschen zur Seelsorge beruft und ich glaube Männern und Frauen, die Berufung bestätigen. Deshalb bin ich immer noch gerne Seelsorgerin in der Röm. Kath. Kirche: Weil da Menschen sind und weil ich mit ihnen GOTT erfahre, rufend, heilend und in allem uns verbindend.
Dieser Glaube ist gewachsen in den letzten Jahren, obwohl die Menschen, die die Kirche leiten, fast nichts von meiner Berufung wissen wollen. Sie hören weg, wenn ich erzähle, von den sterbenden Menschen, die ich begleitet habe, sich die Salbung von mir wünschten.
Zum Heil braucht es Gott und Menschen. Ausserhalb von Beziehung unter uns gibt es kein Heil, gibt es kein echtes Sakrament, das haben mich die vielen schwerkranken Menschen im Spital, in der Psychiatrie und im Hospiz gelehrt. Und das glaube ich ihnen.
Gerade in der Zeit der coronabedingten Beschränkungen geschieht so viel Trost, manchmal sogar Heilung in seelsorgerlichen Beziehungen. Wie kostbar, solche Erfahrungen in einer sakramentalen Feier zu würdigen. Das zu verbieten heisst für mich heute: Den Menschen nicht glauben, die solche Feiern mit ihrer Seelsorgerin ersehnen.
Seit fast 30 Jahren erlebe ich und höre ich GOTT rufen, durch Menschen, die mich ermutigen zu feiern, zu beten, zu den Kranken und Sterbenden und Toten zu gehen, bei ihnen zu bleiben.
Dank dieser Rufe kann ich es. Ich erfahre dadurch zu was ich, zu was wir befähigt werden, wenn wir uns verbinden: Brot und Träume und heil werden vermehren.
Irgendwann wird wahr werden, was recht ist: Die Anerkennung von Berufung wird nicht vom Geschlecht abhängig gemacht. Selbst wenn ich es nicht mehr erlebe, höre ich hoffentlich nicht mehr auf, GOTT zu glauben. Und bin parat ordiniert zu werden durch Schwestern und Brüder im Glauben und durch eine Vertretung der Kirchenleitung.